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Stress
Stress ist ein weiter Begriff, welcher für vieles verwendet werden kann. Stresserleben gehört zu unserem Alltag und ist nicht per se pathologisch. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Stressoren. Eine objektiv vergleichbare Situation kann bei unterschiedlichen Menschen sehr unterschiedliches Stresserleben auslösen. Es gibt eine Vielzahl an Modellen, welche sich mit der Stressentwicklung befassen. In der Arztpraxis berichten viele Patient/-innen über Stresserleben, welches sie sehr unterschiedlich verarbeiten.
Stressphänomene kommen heute insgesamt häufiger vor - dies steht unter anderem mit dem gesellschaftlichen Leistungsdruck in Zusammenhang. Stresserleben kann kurz- und längerfristig negative Folgen mit sich bringen, weshalb ihm Bedeutung beigemessen werden sollte.
Burnout
Ob es zu einer Burnout-Entwicklung bei Betroffenen kommen kann, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Burnout gilt heute vielerorts als Modediagnose, ist aber eine ernstzunehmende Überlastungskrankheit. Sie ist gekennzeichnet durch emotionale Erschöpfung, Zynismus und Belastung am Arbeitsplatz. Diagnostisch bestehen Unklarheiten, jedoch erhält Burnout neu eine eigenständige Diagnose im ICD-11. Zur Unterscheidung von depressiven Erkrankungen hilft, dass sich die Symptombelastung beim Burnout ausschliesslich auf die Arbeit bezieht. Meist erleben die Betroffenen z.B. bei Urlaub oder Krankschreibung nach gewisser Zeit eine deutliche Zustandsverbesserung.
Burnout bei Kindern und Jugendlichen
Auch bei Kindern und Jugendlichen sollte dem Phänomen Burnout Bedeutung beigemessen werden. Die Diagnose Burnout wird bei Kindern bisher vernachlässigt. Das Leistungsstreben und andere Faktoren (u.a bedingt durch schulische Anforderungen und Systemkonstellationen) begünstigen heute, dass Burnout auch im Kindesalter häufiger vorkommt. Häufige Symptome im Kindesalter:
- hohe Ermüdbarkeit
- reduzierte Leistungsfähigkeit
- Verspannungen, Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen
- Zähneknirschen in der Nacht
Auch bei Kindern kann daraus eine Erschöpfungsdepression resultieren (Siehe auch Kapitel Depression bei Kindern und Jugendlichen). Bei der Diagnostik ist das Stressvorkommen wichtig, um Rückschlüsse auf ein Burnout bei Kindern machen zu können. So ist das Erfragen der Stressoren des Kindes unumgänglich und ebenso das Bestehen von Erholungsphasen, welche dem individuellen Bedürfnis des Kindes entsprechen.